- Artists: Leama & Moor
- Album: Common ground
- Label: Lost Language [LOSTCDLP007]
- Release: 2006
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Rezension
Marty Smith (a.k.a. Leama) und Andy Moor haben in den letzten Jahren durch hochwertige Remixe und Eigenproduktionen im Progressive Trance Bereich regelmässig Akzente gesetzt. Ihr erstes gemeinsames Album "Common ground", im Mai 2006 auf Lost Language erschienen, bewegt sich hauptsächlich im chilligen Downtempo Bereich mit wundervollen Melodien und Harmonien, schafft aber auch den Sprung über progressive Trance/House und Elektro-Anleihen bis hin zu Pop/Rock-Elementen.
Das Intro dieses Albums – "Waterdrop" – könnte schöner nicht sein! Melancholisch und schwebend, nahezu nur von Stimme und wunderschönen Flächen getragen, könnte dieses emotionale Stück auch aus Enyas Feder stammen und ist ein echtes Juwel. "Hill Side Climb" dagegen basiert auf einer disharmonischen, fast trip-hop-artigem Bassline, welche die von "Waterdrop" aufgebaute schwebende Stimmung unangenehm unterbricht. Für sich alleine gesehen vielleicht kein schlechter Track, aber an dieser Stelle passt er nicht! "Coming of age" dagegen macht exakt da weiter wo "Waterdrop" aufgehört hat: zurückhaltende Beats, eine sanfte Bassline, die von schönen Soundspielereien ummalt wird und dezente female Vocals, die unaufdringlich die einnehmende Melodie unterstützen. Angenehm chillig und guter Auftakt für "Neon approach". Tanzbarer, aber immernoch sehr relaxt, umrahmt ein fetter Bass die simple, aber eingängige Melodie und bildet die perfekte Überleitung zu der Single-Auskopplung "Everything Matters", die bereits im Februar released wurde. Eines der Sahnestückchen auf diesem Album! Im Track wechseln sich wunderschöne ätherische Flächen mit geheimnisvollen female Vocal-Vocoder Fragmenten ab, die teils schon aus Andy Moors "Halycon" bekannt sind.
Dieser stimmungsvolle Ohrenschmaus geht nahtlos zu "Forever" über. Ein sehr ruhiger unaufdringlicher downtempo Track mit schönen Harmonien, der aber wohl eher als Lückenfüller anzusehen ist. "New division" wartet mit einem aggressiveren Soundgerüst auf. Die elektroide Bassline und gebrochenen Beats umrahmen aber eine atmosphärischen melodischen Kern, so dass trotz des Elektro-Touch eine schwebende Stimmung ensteht. Mit "Cry for help" hören wir den ersten gesungenen Track dieses Albums. Die männlichen Vocals werden begleitet von sanften Breakbeats und Gitarrenklängen. Fast etwas poppig, aber eingebettet in spacigen Sounds bahnt sich die schöne melancholische Melodie schnell den Weg ins Ohr. Der nächste Track "Calling" ist dagegen eine richtige Dancefloor Nummer. Eine Maschinengewehr-artige Bassline als treibende Grundlage zum tanzen liefert sich ein Duell mit sphärischen Flächen und einer zum Träumen einladenden weiblichen Stimme. Mit "Waiting" geht es tanzbar weiter – der zweite Vocal Track dieses Albums. Mit den eindringlichen female Vocals von Jan Johnston ist er zwar ein ganzes Stück poppiger und damit wohl auch kommerzieller. Nichts desto trotz weiss er zu gefallen und geht unter die Haut. "Communications" ist der letzte Track von "Common ground". Wieder etwas ruhiger und chilliger, mit den wunderbar nahegehenden Harmonien und Flächen, für die Leama & Moor so bekannt sind, stellt er das gelungene Outro eines gelungenen Albums dar.
1 Jahr Produktionszeit für dieses Album haben sich durchaus bezahlt gemacht! Das Ziel das Marty Smith und Andy Moor sich für dieses Album gesetzt haben, nämlich qualitativ hochwertige elektronische Musik ohne Kompromisse zu produzieren, haben sie auf jeden Fall erreicht, auch wenn der Spannungsbogen des Albums manchmal unterbrochen scheint. Dennoch eine wunderschöne musikalische Reise. Empfehlenswert!
Bewertung: 5 / 6
Nicky | trancearchiv.de
Tracklist
- [01] Waterdrop
- [02] Hillside climb
- [03] Coming of age
- [04] Neon approach
- [05] Everything matters
- [06] Forever
- [07] New division
- [08] Cry for help
- [09] Calling
- [10] Waiting (feat. Jan Johnston)
- [11] Communications